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Liegende Fahrerposition

Betrachtet man die Erläuterungen zum Thema Aerodynamik, so wird klar, dass bei Motorrädern hinsichtlich des angeströmten Querschnittes noch großes Verbesserungspotential besteht. Dies wird mit der liegenden Fahrerposition erreicht. Die Windangriffsfläche von Fahrer und Fahrzeug kann so um mehr als ein Drittel reduziert werden - eine entsprechende Reduzierung des Luftwiderstandes ist das Resultat. Gleichzeitig bietet die liegende Fahrerposition Vorteile in Sachen Fahrkomfort, was in der Folge auch positiv auf die Ermüdung des Fahrers und damit die Fahrsicherheit wirkt.

 

Die Beweglichkeit des Fahrers ist bei einer liegenden Fahrerposition gegenüber der klassisch sitzenden Position eingeschränkt, insbesondere bei sehr flachen Sitzwinkeln. Es ist festzustellen, dass das Einleiten von Lenkimpulsen über die Verlagerung des Körpergewichtes nurmehr eingeschränkt möglich ist. Die sicheren Fahreigenschaften von Liegerädern und auch die Erfahrungen mit bisher gebauten, vollverkleideten Motorrädern (z.B. NSU Baumm, Peraves Monotracer) zeigen jedoch, dass auch deren Handling einfach und sicher zu beherrschen ist.

 

Der Überblick über das Verkehrsgeschehen hängt direkt mit der Kopf-Beweglichkeit zusammen. Ein stark nach hinten geneigter Oberkörper lässt nur geringfügige Drehbewegungen im Brust– und Lendenwirbelbereich zu, ein hinten angelehnter Kopf erlaubt auch nur geringe Drehungen in den Halswirbeln. Die Drehung des Kopfes ist daher nur eingeschränkt möglich. Demnach gilt es, stark geneigte Sitzpositionen in Situationen zu vermeiden, in denen es auf eine gute Übersicht/Rundumsicht ankommt. Insbesondere hieraus entstand die Idee einer (auch während er Fahrt) verstellbaren Sitzposition. Für einen guten Überblick ist es auch erforderlich, dass der Fahrer nicht zu tief über der Straßenoberfläche platziert ist, damit andere Fahrzeuge keine Hindernisse für die Sicht darstellen. Mehr hierzu im Abschnitt „Konzept“.

 

Der Schwerpunkt des Fahrers in liegender Position ist niedriger als bei einer aufrechten Sitzposition. Zum einen liegt dies an der niedrigeren Sitzhöhe (ca. -200mm für eine gute Standfestigkeit bei Fahrzeugstillstand), zum anderen an der geringeren Höhe des Oberkörpers. Dadurch werden sowohl die hochliegenden Beine als auch der geringfügig höhere Fahrzeugschwerpunkt (Verkleidungselemente) mehr als ausgeglichen. Wird der Fahrer so positioniert, dass er direkt (ohne Umlenkhebel) den Lenker betätigt, so wird der Schwerpunkt des liegenden Fahrers weiter vorn liegen als der des aufrecht sitzenden. Zusammen mit den weit vorn platzierten Verkleidungs- und Beleuchtungselementen sowie den Fußstützen resultiert dies in einer höheren Vorderachslast. Beim Bremsen bewirkt die höhere Vorderachslast eine höhere mögliche Anfangsverzögerung der Vorderradbremse während der tiefere Schwerpunkt die dynamische Schwerpunktsverlagerung verringert und damit ein Abheben des Hinterrades hinauszögert.

 

Während das Massenträgheitsmoment um die Fahrzeuglängsachse (bzw. um die Aufstandslinie der Räder auf dem Boden) bei liegender Fahrerposition geringfügig reduziert ist, wird das Massenträgheitsmoment um die Fahrzeughochachse höher sein, bedingt durch die längs gestreckte Lage des Fahrers und die Verkleidungsteile. In Fahrversuchen hat sich gezeigt, dass dies nicht als störend empfunden wird, selbst enge Wechselkurven oder schnelle Ausweichmanöver sind einfach zu fahren.

Silhouette eines aufrecht sitzenden und eines liegenden Motorradfahrers

0,8m2

0,5m2

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